May 17, 2021

Rezension: Zeig mir das Meer

Eckdaten

Titel: Zeig mir das Meer
Autor: Alex Sanchez
Zeichner: Julie Maroh
Verlag: Panini Ink
ISBN: 9783741621178
Meine Bewertung: ★★★★½☆

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Vielen Dank für das Leseexemplar, das mir der Verlag im Rahmen einer Lesrunde zur Verfügung gestellt hat!


Inhalt: Jake lebt in einer Kleinstadt mitten in der Wüste in Mexico. Seit er denken kann, fühlt er sich zum Meer hingezogen. Und Jake hat ein Geheimnis: er ist schwul, weiß aber nicht, ob und wie er das seiner besten Freundin Maria sagen soll. Er bewundert seinen Mitschüler Kenny, der mit seiner Homosexualität ganz offen umgeht. Und dann sind da noch die mysterlösen Male auf Jakes Armen, die in Berührung mit Wasser aufleuchten, aber seine Mutter verbietet ihm, auch nur in die Nähe des Meeres zu gehen...

 

Ich wusste nicht so ganz, was ich von dieser Graphic Novel erwarten sollte, und wurde sehr positiv überrascht. "Zeig mir das Meer" ist eine tolle Mischung aus gefühlvoller, berührender Coming-Out-Geschichte und einigen Superheldenaspekten, mit gut ausgearbeiteten, liebenswerten Charakteren. Alle Aspekte fügen sich gut zusammen und das Ergebnis ist eine Geschichte, die sich flüssig liest und mich auf einer persönlichen, emotionalen Ebene angesprochen hat.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und dabei alle sehr gut ausgearbeitet. Auch wenn ich nicht homosexuell bin, konnte ich mich sehr gut mit Jake und seinen Sorgen identifizieren. Aber auch Maria und Kenny sind mir ans Herz gewachsen. Eine weitere Rolle spielen die Eltern der Jugendlichen. Genau wie ihre Kinder waren auch sie sehr verschieden. Alle Charaktere machen im Lauf der Geschichte eine Entwicklung durch und lernen, die Dinge auch aus einer anderen Sicht zu sehen.

Der Zeichenstil passt sehr gut zur Geschichte. Sie spielt in Mexico und die Farbgebung (blasse Erdtöne mit blauen und türkisen Akzenten) spiegelt die Wüstenumgebung super wieder, wobei die Blautöne Jakes Sehnsucht nach dem Meer repräsentieren. Der Stil wirkt wie Blei- und Buntstiftzeichnungen, eher einfach und realistischer als der typische knallige Comicstil. Die Emotionen der Charaktere sind sehr schön gezeichnet.

Die Geschichte ist im DC Superheldenuniversum angesiedelt und so gibt es noch einen Handlungsstrang, der sich eher damit beschäftigt. Ich hätte zwar nicht alles davon unbedingt gebraucht, aber es hat auch nicht gestört und fügt sich gut ins Gesamtbild ein. Der Fokus der Graphic Novel liegt aber eindeutig auf Jakes Coming Out und allem, was für ihn und seine Freunde damit zusammenhängt.

Ganz hinten im Buch finden sich außerdem noch hilfreiche Telefonnummern und einige Charakterskizzen der Zeichnerin. Ein Vorwort des Autors und ein Nachwort der Zeichnerin runden das Buch perfekt ab.

Ich war wirklich positiv überrascht von "Zeig mir das Meer" und würde die Graphic Novel Leserinnen und Lesern ab 13 weiterempfehlen!

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