August 7, 2020

Rezension: Mytha

 
Eckdaten  
Titel: Mytha
Autor: Frank Rehfeld
Seitenzahl: 555
Verlag: Piper
ISBN: 9783492281904
Meine Bewertung: ★★★☆☆


Darum geht's: Eine Gruppe von Charakteren (Kriminellen, um genau zu sein), die unterschiedlicher nicht sein könnten, wird von einem geheimnisvollen Mann angeheuert, um auf eine gefährliche Reise ins Land der Dämonen zu ziehen und ein altes, magisches Artefakt zu stehlen. Im Gegenzug verspricht er ihnen Ruhm und Reichtum, aber erst zu spät erkennen sie, was er wirklich plant...
Mytha ist ein spannender Fantasyroman, der viele Elemente vereint, die ich an diesem Genre mag: die verschiedenen Charaktere, die zusammenarbeiten müssen, eine interessante Welt voller Magie, diversen Dämonen und Monstern und eine größere Verschwörung, als man zuerst annehmen würde. 

Das Buch ist größtenteils aus der Sicht von Mytha, der Diebin, erzählt. Ich mochte Mytha als Charakter gerne. Sie wirkt neben all den Mördern und Magiern vielleicht uninteressant und ist auch noch die Jüngste im Bunde, aber ich fand es spannend, mehr über sie und ihren Hintergrund zu erfahren. Außerdem war sie ein schönes Beispiel dafür, dass auch auf den ersten Blick schwache Charaktere ihre Stärken haben und am Ende wichtig sein können.
Einige Kapitel waren auch aus der Sicht des Auftragsmörders Adamurt geschrieben. Ihn mochte ich gar nicht, und außerdem fand ich seine Art zu sprechen extrem nervig. Seine Perspektive hätte ich nicht gebraucht, da gab es weitaus spannendere Charaktere, über die ich gern mehr erfahren hätte. Leider blieben die weiteren Charaktere aber relativ farblos. Vor allem Linton hätte ich gerne näher kennengelernt. Olimarch und Nariz waren sicherlich auch ganz interessant, aber auch hier fehlten mehr Hintergrundinfos. Vor allem bei Nariz hätte es noch mehr Potential gegeben.

Das Buch lebt aber auch von seiner Handlung, und davon gab es genügend. Die Landschaft, durch die unsere Gruppe reist, war so beschrieben, dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Auch die Action kam nicht zu kurz und hier und da gab es auch ein paar romantische/erotische Momente. Eine gelungene Mischung.
Leider hat sich das Ganze hin und wieder doch etwas in die Länge gezogen. Gerade gegen Ende wurde es mir dann doch etwas zu langatmig, denn der Autor führt auf den letzten knapp 200 Seiten noch mal einen komplett neuen Handlungsstrang und neue Charaktere ein. Das alles war zwar wichtig für den Ausgang des Buches, man hätte es aber auch deutlich kürzer machen können.

Ebenfalls nicht ganz so begeistert war ich vom Schreibstil. Manche Formulierungen waren irgendwie komisch und nicht so flüssig zu lesen, und ich habe auch ein paar Rechtschreibfehler gefunden.

Das Ende an sich fand ich wiederum gelungen. Die Geschichte findet zu ihrem Abschluss, und auch, wenn ich auf der Reise vielen Charakteren, inklusive meinen Lieblingen, Lebewohl sagen musste, ist der Ausgang irgendwie hoffnungsvoll. Insgesamt hat mir Mytha gut gefallen, auch wenn es definitiv ein paar Dinge gab, die mich gestört haben.

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